Der Mühlensee als Trockenbecken zum Hochwasserschutz?

24.02.2021

Wie sieht der richtige Hochwasserschutz für den Mühlensee aus?
CDU für eine vorherige Bürgerbeteiligung,  Grüne wollten Trockenlegung beschließen
 


Eines ist klar – Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes für Kommern – muss etwas passieren.
Aber wie dies am Ende aussieht, das sollte gut überlegt sein.
Schon nach dem Hochwasser von 2016 hatte die Stadt Mechernich um Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick einige Maßnahmen gemeinsam mit der Politik auf den Weg gebracht. So wurde bereits der Wasserspiegel um einen Meter abgesenkt und erst zuletzt der Neubau der Brücke „In der Eule in Kommern“ als weitere Maßnahme zum Hochwasserschutz in Auftrag gegeben.
Des Weiteren hatte die Stadt Mechernich den Erftverband damit beauftragt den Mühlensee als Hochwasserrückhaltebecken zu untersuchen. Als Ergebnis wurde im Ausschuss für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz nun verschiedene mögliche Varianten vorgestellt.
Die vom Erftverband priorisierte Variante sieht dabei die Umgestaltung des Mühlensees in ein Trockenbecken vor, denn durch das trocken legen entsteht ein maximaler Stauraum von 52.000m² und es wird eine kontrollierte Drosselung des Hochwasserabflusses möglich.
Die freiwerdende Fläche könnte dann entsprechend attraktiv zu einem „Grünen Becken“ (sog. stormwater parks) gestaltet werden. Eine ökologisch hochwertige Fläche die dann möglicherweise noch an den Mühlenpark angeschlossen werden könnte. Dies führte bereits im Ausschuss zu einer geteilten Reaktion.

Ausschussmitglied Johannes Ley (CDU) sprach an, wie wichtig dieser See für die einheimische Bevölkerung, aber auch als Naherholungsziel sei. „Der Hochwasserschutz ist selbstverständlich nötig und wichtig, aber wie das am Ende aussieht, sollte auf jeden Fall im Einklang mit der Bevölkerung geschehen!“-und schlug vor einer Entscheidung des Ausschusses erst einmal eine Bürgerbeteiligung vor. Diesem Vorschlag sind im weiteren Verlauf dann auch weitere Ausschussmitglieder gefolgt.
Außerdem gab er zu bedenken, wenn ein solches Trockenbecken gewählt wird und es zu einem Starkregenereignis kommt, wer wird danach das Becken wieder herstellen?
Die weiteren Vorschläge vom Erftverband sahen den Umbau des Entnahmeturms aus, z.B. mit der Installation eines Hebers, oder den Neubau eines Kombibauwerks im Damm.

Außerdem brachte Johannes Ley dann noch zusätzliche Vorschläge (wie z.B. ein zstl. Rückhaltebecken an anderer Stelle) ein, die man noch prüfen und in den weiteren Planungen berücksichtigen sollte.
Die Fraktion der Grünen wollte dennoch lieber bereits im Ausschuss eine Entscheidung im Sinne des Trockenbecken beschließen und auf eine vorherige Bürgerbeteiligung verzichten. Der Ausschuss jedoch folgte Mehrheitlich den Ausführungen die Bürger erst einzubeziehen und den Erftverband auch die weiteren Vorschläge noch prüfen zu lassen. (M. Averbeck)